Bericht unseres Schülers Mats – unterwegs auf dem Schul-Segelschiff Johann Smidt
Sehr geehrtes Schulzentum Stralendorf,
Es war viel hin und her, kaum Freizeit und eine stark getacktete Tage, aber ich bin mir sicher dass dort Zeit für einen Bericht wie diesen gewesen wäre — tut mir leid das ich den vergessen hatte.
Jetzt haben wir uns auf dem Segelschiff inzwischen alle eingelebt und auch die Schule hat richtig gestartet. Der Nächste Bericht wird nicht so lange auf sich warten lassen!
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Segeln auf einem Segelschiff ist geil!
Unsere Crew ist mit 27 Schülern und 5 Lehren, alles quasi Nicht-Seglern, in Scheveningen los. Erst hatten wir versucht dem Sturm noch mit „warten“ zu begegnen, aber dieser Sturm, der wollte nicht weg, also wir — mittenrein… Was soll ich sagen? Es war eine nicht alltägliche Erfahrung. Hochinteressant, viel gelernt aber auch herausfordernd. Der Wellengang war, auch für die geübten Segler, so schwer, dass die ersten Tage fast nichts als Seekrankheit auf dem Schiff vorhanden war. Respekt an die Crew, dass die das ohne unsere Hilfe als Schüler geschafft haben, denn wir waren „Außer Gefecht“.
Unser Schiff, 36m lang und 8m breit, besetzt von einer Crew mit Lehrern und 27 Schülern. So schwer wie 65 ausgewachsene Elefanten, fährt es seit 1974 auf den Gewässern dieser Erde. Früher noch als „Eendracht“ und seit 1989 unter dem mir bekannten Namen — Johann Smidt.Die Johann Smidt wurde mit dem Sinn, ein Schul-Segelschiff zu sein gebaut, und trägt den Titel „Unsinkbar!“ — weil es Unsinkbar ist.
Und was haben wir jetzt alles schon erlebt ? Wir kamen an. Erster Landgang in Brest war spannend und lustig. Man wollte was geiles essen! Es schaukelte an Land – aber nur minimal. Es war schön zu sehen, dass noch mehr Menschen existieren. An Schule war noch nicht zu denken, wir mussten ja wieder raus in den Sturm… Bis jetzt haben wir dafür das Segeln gelernt, Kulturen erkundet, viel gelacht, gestritten, uns auf dieser Reise eingefunden. Besonders viel Freude haben hier die Landgänge in neuen Ländern, ein Heli Besuch, die Leute, das Segeln, die Freiheit, alles! gemacht.Der am meisten belebte Raum auf unserem Schiff ist die Messe. Hier wird gegessen, geschlafen, gespielt, sogar getanzt. Nur um 04:00 Nachts könnte es mal passieren, dass sie leer steht. Ein großes Plus zu anderen Schiffen: Wir haben gemütliche Polster und eine super Verteilung der Tische, was einfach zum sich hinsetzten einlädt.
Direkt nebenan, nur eine Treppe runter, ist unsere Kombüse — das Gegenteil zur Messe. Hier ist niemand freiwillig, weil das würde heißen, dass du für 37 Leute, bei extremen Schwankungen kochen musst. Schon mal gemacht? Ich glaub nicht. Freizeit… kannst du an deinem Backschaftstag vergessen!
Und JETZT, jetzt sind wir endlich angekommen. Angekommen auf dem Schiff, angekommen in der Gruppe und auch die Schule hat gestartet. Ocean College sagt, dass unsere Überfahrt durch Ärmelkanal und Biskaya mit Abstand einer der herausforderndsten seit Gründung vor fast 10 Jahren war…
Aber es geht uns gut. Und wir lernen – Schule sowie segeln.
